Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) war seit seiner Gründung am 8. Februar 1950 das zentrale Herrschaftsinstrument der SED zur Sicherung ihrer Macht, „Schild und Schwert“ der Partei zur Abwehr äußerer und innerer Feinde. Da die SED jene überall wähnte, wuchs das MfS in 40 Jahren DDR zu einem riesigen, mächtigen und unbarmherzigen Apparat; die Staatssicherheit wurde zu einer Krake, deren Arme in fast alle Bereiche der Gesellschaft hinein reichte und die zugriffen, wenn die SED-Herrschaft in Frage gestellt wurde. Im MfS bündelten sich zahlreiche Kompetenzen: Es war zugleich politische Geheimpolizei, Untersuchungsbehörde für Strafsachen und Nachrichtendienst. Trotz dieser Machtfeinde unterlag das MfS zu keiner Zeit einer parlamentarischen Kontrolle.
Ausgehend vom „Sturm“ auf die Berliner Stasi-Zentrale in der Normannenstraße am 15. Januar 1990 blickt der Film zurück auf die Geschichte der Staatssicherheit. Er dokumentiert deren Arbeit in ausgewählten Aktionsbereichen, zum Beispiel bei der Überwachung von Autobahnen und Raststätten, bei der Abschirmung der Grenze, bei Lauschangriffen von Wohnungen und Einrichtungen westlicher Staaten, bei Verhören und Ermittlungen. Der Film widmet sich außerdem der Verflechtung von MfS und politischer Strafjustiz, beleuchtet die Arbeitsweise und die Methoden sowie die verschiedenen Aktionsfelder der allgegenwärtigen Staatssicherheit. Anhand bisher unveröffentlichter Film- und Tondokumente aus der Gauckbehörde werden diese Aktivitäten rekonstruiert. Zu Wort kommen Beteiligte und Opfer, die aus ihrer jeweiligen Sicht Arbeitsweise und Unterdrückungsmechanismen der DDR-Staatssicherheit erklären. So entsteht ein Gesamtbild dieses zentralen Herrschaftsinstrumentes der SED. (Text: MDR)